Beiträge vom 2. August 2005

Titelgrafik

Dienstag, 2. August 2005 20:16

Das dekorative Element links und rechts in der Titelgrafik ist natürlich auch dem Manuskript entnommen. Es findet sich im pharmazeutischen Teil auf Seite f88r und soll scheinbar einen Behälter für die Zubereitungen dieser »Pfanzen« darstellen.

Schade, dass ich von diesen »Pflanzen« gerade nichts hier habe, sie schienen ja ganz gut zu wirken…

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Patchwork

Dienstag, 2. August 2005 17:48

Es sind schon einige Versuche unternommen worden, die im Manuskript abgebildeten »Pflanzen« zu identifizieren. Und alle diese Versuche sind gescheitert. Das Rätsel dieses Manuskriptes besteht also nicht nur in einer unentzifferten mittelalterlichen Geheimschrift, sondern auch in der wie außerirdisch wirkenden Natur der Illustrationen.

Vor einigen Wochen zeigte ich zwei Kindern, sechs und acht Jahre alt, einige Bilder des Manuskriptes. Diese waren nun recht unvoreingenommen, und sie sahen auf dem ersten Blick, dass es diese »Pflanzen« in der Wirklichkeit nicht geben könne. Eigentlich sollte dies auch einem erwachsenen Betrachter schnell klar werden.

Ob es völlig ungewöhnliche Blütenformen sind, ob die Farben der Laubblätter in alternierenden Farben auftreten oder ob der Eindruck entsteht, die »Pflanze« sei irgendwie auf die Wurzel aufgesetzt: Der Eindruck, es eher mit künstlerischen Entwürfen zu tun zu haben, die aus einer (fremden und für das Mittelalter einmaligen) geistigen Welt und nicht aus dem Boden hervorsprossen, wird beim Betrachten dieser Bilder immer größer. Die wenigen vertraut aussehenden »Pflanzen«, die sich in die Illustrationen verirrt haben, können diesen Eindruck nicht beseitigen.

Die Frage, ob es sich bei diesem Manuskript mehr um eine künstlerische Form der Mitteilung handeln könnte, ist keineswegs unerheblich für jeden Versuch, das Manuskript zu lesen. Schließlich liest man ein Gedicht sehr anders als ein Bestimmungsbuch für Pflanzen.

Und in einer Kunstform wäre es auch nicht mehr so überraschend, dass viele Pflanzen wirken, als seien sie wie ein Patchwork aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt, die gar nicht zusammen passen wollen.

Thema: Kunst | Kommentare (4) | Autor:

Ausnahmen ohne Regel

Dienstag, 2. August 2005 1:36

Bei einer ersten, nicht besonders gründlichen Durchsicht der frisch angelegten Konkordanz stellte ich keine auffälligen Muster in den »Wörtern« fest. Natürlich gibt es »Wörter«, die tendenziell häufiger zu Anfang oder zum Ende einer Zeile auftreten, dies liegt jedoch an der schon häufiger beobachteten Struktur in einer Zeile. Der Eindruck, dass die Zeile eine Informationseinheit ist, lässt sich nicht leicht von der Hand weisen.

Wenn etwa das mit 98 Vorkommen (in der Transkription von Takeshi Takahashi, die ich für diese kurze Analyse verwendet habe) recht häufige »Wort« dam besonders häufig als letztes Wort in einer Zeile auftritt, so liegt das an der wohl bekannten Eigenschaft der Glyphe m, bevorzugt am Ende einer Zeile aufzutreten. Das ist keine neue Erkenntnis.

Ich erhoffte mir allerdings jetzt einen besseren Blick auf die Ausnahmen, also jene Fälle, in denen dam nicht am Ende einer Zeile steht. Würden in solchen Fällen besondere Muster in den vorherigen oder folgenden »Wörtern« auftauchen?

Aber die traurige Wahrheit ist: Zumindest für dam gibt es keine Regelmäßigkeiten in den Ausnahmen. Es finden sich häufige »Wörter« ebenso wie seltene oder einmalige, es gibt keine auffälligen Strukturen in diesen »Wörtern«, es gibt einfach nichts, was ein neues Licht auf die Sache wirft. Alles andere hätte mich auch überrascht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber es ist ja gar nicht so sicher, dass die Leerzeichen »Wörter« voneinander trennen: di ege schick te eins tre ungvonle erz eich enkan nein entex tschong utvers chle iern, was denn jeden Versuch, Wortarten aufzufinden, schnell scheitern lässt. Und wie Sie an diesem Beispiel sehen, ist ein solcher Text für einen der Sprache kundigen Menschen durchaus noch lesbar, wenn auch mit etwas Mühe.

Aber die Konkordanz bleibt dennoch ein schönes und einfaches Hilfsmittel, um kleine Vermutungen bezüglich der Wortfolge schnell zu überprüfen.

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