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Ein Autokopist

Mittwoch, 30. Juli 2014 11:10

Die Theorie von Torsten Timm halte ich (bis jetzt) für eine sehr gute Erklärung aller mir bekannter Eigenschaften des Manuskriptes:

Kern dieser angenommenen Methode ist ein Kopiervorgang des Schreibenden: Dieser erfand initial eine Reihe von unterschiedlichen Zeichenfolgen, die er im Anschluss immer wieder abwandelte. Timm weist nach, das teilweise ganze Zeilen voneinander kopiert scheinen, wobei immer leichte Abwandlungen in den Kopierprozess eingeflochten wurden, so dass nie gleiche, sondern immer nur ähnliche Zeichenketten entstanden

Insbesondere würde bei einer solchen hilfsmittelfreien Methode, die lediglich einen Blick auf die vorhergehende (oder eine andere) Zeile benötigt, das charakteristische flüssige Schriftbild mit harmonisch gebildeten »Wörtern« entstehen. Der Eindruck, dass sowohl die Zeile als auch die Seite eine Informationseinheit darstellt, kann durch zeilenweises Kopieren bei leichten Abwandlungen sehr leicht entstehen. Und dass bei der monotonen Erstellung vieler Seiten mit »sinnlosem Gebrabbel« auch einmal ganz seltsame Zeichen entstehen, ist nicht überraschend, sondern eine Reaktion des »Autors« auf die beim »halbautomatischen Schreiben« aufkommende Langeweile…

Einmal ganz davon abgesehen, dass klar würde, warum es beinahe keine Korrekturen im »Text« gegeben hat. Dass jeder Versuch einer Entzifferung scheitern muss, ist bei einem »Scheintext« nicht weiter erstaunlich.

Das Paper¹ von Torsten Timm bei arxiv.org

¹Ich lese zu viel Englisch. Wie nennt man ein »Paper« auf Deutsch?

Thema: Sonstiges im Netz | Kommentare (4) | Autor: