Dienstag, 2. August 2005 1:36
Bei einer ersten, nicht besonders gründlichen Durchsicht der frisch angelegten Konkordanz stellte ich keine auffälligen Muster in den »Wörtern« fest. Natürlich gibt es »Wörter«, die tendenziell häufiger zu Anfang oder zum Ende einer Zeile auftreten, dies liegt jedoch an der schon häufiger beobachteten Struktur in einer Zeile. Der Eindruck, dass die Zeile eine Informationseinheit ist, lässt sich nicht leicht von der Hand weisen.
Wenn etwa das mit 98 Vorkommen (in der Transkription von Takeshi Takahashi, die ich für diese kurze Analyse verwendet habe) recht häufige »Wort« dam besonders häufig als letztes Wort in einer Zeile auftritt, so liegt das an der wohl bekannten Eigenschaft der Glyphe m, bevorzugt am Ende einer Zeile aufzutreten. Das ist keine neue Erkenntnis.
Ich erhoffte mir allerdings jetzt einen besseren Blick auf die Ausnahmen, also jene Fälle, in denen dam nicht am Ende einer Zeile steht. Würden in solchen Fällen besondere Muster in den vorherigen oder folgenden »Wörtern« auftauchen?
Aber die traurige Wahrheit ist: Zumindest für dam gibt es keine Regelmäßigkeiten in den Ausnahmen. Es finden sich häufige »Wörter« ebenso wie seltene oder einmalige, es gibt keine auffälligen Strukturen in diesen »Wörtern«, es gibt einfach nichts, was ein neues Licht auf die Sache wirft. Alles andere hätte mich auch überrascht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber es ist ja gar nicht so sicher, dass die Leerzeichen »Wörter« voneinander trennen: di ege schick te eins tre ungvonle erz eich enkan nein entex tschong utvers chle iern, was denn jeden Versuch, Wortarten aufzufinden, schnell scheitern lässt. Und wie Sie an diesem Beispiel sehen, ist ein solcher Text für einen der Sprache kundigen Menschen durchaus noch lesbar, wenn auch mit etwas Mühe.
Aber die Konkordanz bleibt dennoch ein schönes und einfaches Hilfsmittel, um kleine Vermutungen bezüglich der Wortfolge schnell zu überprüfen.