Leseempfehlung (englisch)

Es ist besonders interessant, dass selten vorkommende Zeichen vermehrt am Ende der Zeile und häufiger vorkommende Zeichen vermehrt am Zeilenanfang auftreten.

Wer sich für das »verdammte Manuskript« interessiert und etwas Englisch kann (und sich nicht an einem trockenen, faktenbasierten Text stört), sollte unbedingt die Arbeit von Sravana Reddy und Kevin Knight »What We Know About The Voynich Manuscript« lesen. Auch ich habe darin einige Beobachtungen gefunden, die mir neu waren.

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Datum: Montag, 13. Juni 2011 1:57
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2 Kommentare

  1. 1

    Der Link ist tot. Neu:
    http://www.isi.edu/natural-language/people/voynich-11.pdf

  2. 2

    Sehr geehrter Herr Schwertfeger,

    Seit dem ich von der Existenz dieses Manuskriptes weiß, beschäftigt mich diese Thematik.

    Ich kann keinen Beitrag zur Entschlüsselung liefern, aber es gibt dazu interessante Überlegungen.

    Von der Computertechnik kennen wir die binäre Verschlüsselung. Aus zwei Zeichen hier 1 und 0 kann man keine Sprache bilden. Man kann aber genormte Zeichenlängen verwenden, kurz ein Byte. Daraus ergeben sich 256 Möglichkeiten, die alle Buchstaben, Zahlen, Satzzeichen und auch Steuerzeichen enthalten.

    Ein solches System führt zu einer Aufweitung der Zeichenmenge. Aus einem Buch würden Dutzende von Büchern nötig sein, um den Inhalt in codierter Form zu erfassen.

    Bei einer dezimalen Kodierung würden schon vier Zeichen 10.000 Möglichkeiten ergeben. Das entspräche dem Wortumfang einer Sprache. Das aber würde vereinfacht gesagt, aus vielen Büchern in Klarschrift nur ein einziges in codierter Sprache machen.

    Ich erwähne das, da bekanntlich das Material auf dem geschrieben wurde, also das Pergament, sehr teuer war. Die Illustrationen ließen sich nicht codieren, also musste für den Text eine Methode der sehr starken Kompression gewählt werden, um den gesamten Inhalt in ein einziges Buch zu packen.

    Sie erkennen sicher, worauf ich hinaus will. Es könnte sein, dass eine erfolgreiche Übersetzung ein mehrbändiges Werk ergeben könnte.

    Auf einen anderen Aspekt möchte ich auch noch hinweisen. In der modernen Übertragungstechnik ist nicht jedes Byte zur Übertragung geeignet. Man benutzt daher 10 Bit mit 1024 Möglichkeiten und sucht daraus die 256 Möglichkeiten heraus, die die besten Eigenschaften zur Übertragung haben. Manche der übrig gebliebenen Kombinationen dienen zur Synchronisation, haben also einen rein steuernden Charakter und sind nicht Teil der Nachricht.

    Überträgt man das nun auf eine dezimale Kombination, dann ließen sich hier ebenfalls nur bestimmte Kombinationen auswählen. Sind es im binären Fall bestimmte physikalische Anforderungen an Symmetrien und Frequenzen, so könnten es hier Anforderungen an ein harmonisches Schriftbild sein. Eine Harmonie, oder Ästhetik in der Code-Sprache.

    Ich weiß nicht, wie viele unterschiedliche Zeichen in dem Text verwendet wurden, aber je mehr Zeichen es sind, desto stärker ist die Kompression und erlaubt darüber hinaus auch gestalterische Möglichkeiten. Bei zwölf unterschiedlichen Zeichen würde eine Viererkombination schon über 20.000 Möglichkeiten eröffnen. Ähnlich wie im binären Fall bei der Aufweitung von acht auf zehn Bit, darf man dann großzügig bei der Auswahl sein und einigen Zeichen steuernde Wirkung zuordnen. Es muss auch nicht immer eine konstante Anzahl von Zeichen zur Anwendung kommen.

    Wird das System konsequent angewandt, so ließen sich auch wiederkehrende Statzteile oder gar ganze Sätze in wenigen Zeichen zusammenfassen. Zum Beispiel: „Das nächste Bild stellt folgendes dar“, oder „Im nächsten Kapitel soll folgendes besprochen werden“. All das ließe sich in wenigen Zeichen plus Steuerzeichen unterbringen.

    Sollte das so sein, so muss es eine Niederschrift im Klartext gegeben haben, die möglicherweise sehr umfangreich war und nach der Codierung vernichtet wurde. Ebenfalls muss es ein Transkriptionsbuch, ähnlich einem Duden, gegeben haben. Wenn man das alles bedenkt, muss der Aufwand enorm gewesen sein. Und es stellt sich die Frage, warum sich jemand einer solchen Strapaze unterzogen hat.

    MfG

    Gerd Fehlert

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