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Der unmögliche Beweis

Donnerstag, 12. November 2009 23:06

Ich gebe ja offen zu, dass ich nicht davon überzeugt bin, dass das Voynich-Manuskript eine Botschaft im üblichen Sinne des Wortes transportiert. Das Scheitern aller Bemühungen um den Klartext ließe sich sehr leicht erklären, wenn es diesen Klartext schlicht nicht gäbe. Ob das »verdammte Manuskript« dabei nun ein »Fake« eines spätmittelalterlichen Quacksalbers oder vielleicht auch etwas völlig anderes wäre, spielte nur eine untergeordnete Rolle, wenn es nur irgend möglich wäre, die Inhaltslosigkeit der Glyphenfolge nachzuweisen.

Leider – ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob es nicht doch auf irgendeine Weise möglich sein könnte – ist ein solcher Nachweis völlig unmöglich. Im Rahmen eines solchen Nachweises müsste durch Ausschluss aller denkbaren Möglichkeiten überzeugend belegt werden, dass das Voynich-Manuskript keinen möglichen Text in irgendeiner bekannten oder unbekannten Sprache enthält, der mit irgendeinem Verfahren verschlüsselt wurde. Die Anzahl aller möglichen Texte ist zwar nicht unendlich groß, aber deutlich zu groß, um jeden einzelnen ausschließen zu können – zumal wir nicht einmal die Sprache des möglichen Textes kennen. Man stelle sich einmal vor, es handele sich um einen phonetisch notierten bairischen Dialekt, der wegen des engen Kontaktes des Autors zur lokalen Synagoge mit hebräischem und jiddischem Vokabular angereichert wäre, und der wg. d. Häufigk. gew. Wendgn. bei d. Niedersrft. stark, aber f. d. Autor u. and. Bet. noch verstdl. abgek. worden sei…

(Der letzte Nebensatz weist gewisse Ähnlichkeiten zu meinem oft schnell gefüllten Notizbuch auf, ist also gar nicht so absurd – allerdings schließe ich beim Notieren die Abkürzungen nicht mit Punkten ab. Vielleicht sollte ich auch in dieser Form bloggen, um Google Translations einmal eine wirklich harte Nuss zum Knacken zu geben…)

Es ist leicht nachzuweisen, dass das Manuskript einen Klartext enthält. Man gebe das Verfahren zur Verschlüsselung an, kehre es um und erhalte auf diesem Wege einen konsistenten und einer weiteren Interpretation zugänglichen Text! Zugegeben, »leicht« ist angesichts des bisherigen Scheiterns aller derartigen Versuche vielleicht etwas unpassend, aber der Versuch, die Inhaltslosigkeit des Voynich-Manuskriptes nachzuweisen, ist praktsich unmöglich, und im Vergleich dazu erscheint eine Lösung des Rätsels als leicht – so es eine Lösung gibt.

Dass es Gordon Rugg gelungen ist, mit einem vergleichsweise einfachen Verfahren sinnlosen Text zu erzeugen, der entsprechend niedergeschrieben eine gewisse Ähnlichkeit zur Erscheinung des Voynich-Manuskriptes aufweist, belegt nicht, dass das Voynich-Manuskript nur eine sinnlose Folge von Glyphen enthält, sondern nur, dass es eine sinnlose Folge von Glyphen enthalten könnte. In meinen Augen ist das weder eine neue Erkenntnis gewesen (obwohl sich jeder immer darüber klar sein sollte, dass alle Mühe um den Klartext vergebens sein könnte), noch schafft dieses »Ergebnis« genügend tiefe Einsicht, dass es etwas reißerisch als »Lösung« im Scientific American präsentiert werden sollte – zumal ein dort veröffentlichter Artikel für viele naivere Leser (etwa für viele Redakteure in den Wissenschaftsressorts der großen Tageszeitungen und Zeitschriften, und damit folgend auch für die Leser dieser Publikationen) recht unreflektiert zu einer »Wahrheit« wird.

Eines aber ist wahr: Das »verdammte Manuskript« bietet einem Wissenschaftler nur wenig Aussicht auf Erfolg, warnt ihm zusätzlich durch eine lange Reihe kritischer Köpfe, die sich unvorstellbar in absurde Theorien verrannt haben und verspricht zudem, von eher uninteressantem Inhalt zu sein. Auf diesem Hintergrund ist es gar nicht erstaunlich, dass kaum jemand seine beschränkte Lebenszeit für ein Abenteuer aufs Spiel setzen möchte, das sich als Hemmschuh für die eigene Karriere erweisen könnte. Das Hinwegerklären des Manuskriptes als inhaltlose Zeichenfolge scheint auf diesem Hintergrund sehr attraktiv zu sein.

Und wie schon eingangs gesagt: Ich bin selbst nicht davon überzeugt, dass das Manuskript einen »Klartext« im gewöhnlichen Sinne des Wortes transportiert. Ich sehe einfach nur keine Möglichkeiten, die Nichtexistenz eines Klartextes nachzuweisen – und ich habe wirklich darüber nachgedacht.

Meine Auffassung ist allerdings nicht, dass es sich um einen »Fake« gehandelt habe, der in betrügerischer Absicht angefertigt wurde. Für diese Auffassung habe ich ein durchaus vernünftig klingendes Argument, zumindest für mich selbst: Der Aufwand mit dem auffallend konsistenten Schriftsystem und einem erzeugten Text, der auch noch im Computerzeitalter jeden damit beschäftigten Menschen wegen seiner Mischung aus strikter Struktur und überraschender Unregelmäßigkeit verwirren kann; dieser Aufwand war außerordentlich hoch, sehr viel höher als für den Betrug erforderlich. Um jemanden mit einem »Fake« zu beeindrucken und ihm anschließend einen Haufen Goldmünzen aus der Tasche zu ziehen, wäre ein »Gekrakel« mit wesentlich weniger Struktur – verbunden mit Aufsehen erregenden, geradezu außerweltlichen Zeichnungen und einer hübschen Lügengeschichte dazu – völlig hinreichend gewesen. Warum sollte sich ein Betrüger denn unnötige Arbeit machen?

Wer eine gut sortierte Bücherei in seiner Nähe hat, werfe einmal einen Blick in den »Codex Seraphinianus«, der ein völlig sinnloses Buch (und ein großartiges Kunstwerk) ist. Luigi Serafini hat sich für dieses Werk ein bemerkenswert natürlich aussehendes Schriftsystem ausgedacht…

Ein kleines Beispiel...

…das den Betrachter schnell überzeugt; er hat sich ferner eine interessante Notation für Zahlen ausgedacht, die stark strukturiert und verständlich ist. Allerdings ist dieses optisch so überzeugende Schriftsystem bei weitem nicht so konsistent wie das Schriftsystem des Voynich-Manuskriptes und zeigt über den Verlauf des Buches hinweg starke Schwankungen im Aufbau der Wörter und in der Häufigkeit der Zeichen, die sich nicht in unserem »verdammten Manuskript« finden. Es ist ja gerade das hohe Maß an erkennbarer Struktur im Manuskriptes, das verblüfft.

Ich bin der Meinung, dass das größte Problem bei der Beschäftigung mit dem Voynich-Manuskript darin besteht, dass man sich nicht genügend über seine eigenen Annahmen klar ist, die dann aber der Wahrnehmung des Manuskriptes ihren Stempel aufdrücken.

Zum Beispiel habe ich bei vielen Forschern den Eindruck, dass sie in allen ihren Betrachtungen unbewusst davon ausgingen, bei der Abfassung des Voynich-Manuskriptes hätten Aberglaube, Wahnsinn oder die Benutzung halluzinogener Drogen keine Rolle gespielt. Diese Annahme mag in einem nüchternen, kritischen Weltbild begründet sein, sie wird aber durch die Erscheinung des Manuskriptes als ein unverständliches, singuläres Werk nicht unterstützt. Ganz im Gegenteil wirken zumindest die Illustrationen als rein geistige, fantastische Hervorbringungen ohne starken Bezug zur wirklichen Welt, die sich zwanglos als Ausfluss eines sehr seltsam tickenden Verstandes erklären ließen. Vor allem die Pflanzen werden niemals in dieser Form auf der Erde gewachsen sein, und die Zeichnungen im biologischen Teil zeigen zwar ein beachtliches Maß an künstlerischer Genialität (und wirken verblüffend modern), aber sind dabei so surreal, dass eine Interpretation kaum möglich ist. Wie man bei so wenig »irdischem Bezug« noch davon ausgehen kann, dass der Text mehr »irdischen Bezug« habe, erscheint mir beinahe so rätselhaft wie das Manuskript selbst.

Deshalb bin ich nach wie vor der Meinung, dass das gesamte Manuskript auch in einem rein psychologischen Prozess entstanden sein könnte, vielleicht vergleichbar zur Glossolalie. Die Strukturen des »Textes« könnten vielleicht auch auf diese Weise entstehen, und es ist gar nicht gesagt, dass der Autor sein Schreiben für »sinnlos« hielt. Er kann es sogar für eine gewaltige Offenbarung gehalten haben.

Aber wie lässt sich so etwas nur belegen? (Immerhin, es scheint mir nicht völlig aussichtslos. Vermutlich bin ich einfach der völlig falsche Mensch für ein solches Ansinnen.)

Thema: Spekulation | Kommentare (8) | Autor:

Das ZDF…

Donnerstag, 5. November 2009 22:05

Das ZDF… dieses Zweite Deutsche Fiasko im Fernsehempfänger, es ist immer gut für irgendeinen leicht esoterisch angehauchten Unfug, und eben gerade habe ich in einer Mail gelesen (ich selbst verzichte ja dankend auf die »Segnungen« des Fernsehens), dass heute im ZDF ein Krimi mit dem Voynich-Manuskript als Hintergrund für den konstruierten Mordfall ausgestrahlt wurde. Nach allem, was ich bis jetzt weiß, handelt es sich inhaltlich um den ZDF-typischen, mit Psychogeklimper und dumpfen Klischees völlig ungenießbar gemachten Schwachsinn – aber die Ausstrahlung dieser Sendung wird wahrscheinlich dennoch den armen Server hier an den Rand der Belastbarkeit bringen.

Wer nach »Genuss« dieser ZDF-Produktion Interesse an einem wirklich schwierigen Rätsel bekommen hat, möge doch bitte die vielen hier gegebenen Links verfolgen und sich einen ersten Eindruck davon machen, welche Ansätze zur Entschlüsselung bislang trotz allen Aufwandes erfolglos blieben. Leider steht der größte Teil des sehr umfangreichen Materiales nur in englischer Sprache zur Verfügung – aber ist damit immer noch deutlich leichter verständlich als das Voynich-Manuskript. Und wer nach diesem »bisschen« Lektüre erst so richtig Interesse bekommen hat: Herzlich Willkommen bei uns, die wir im Dunkel tappen, und die wir mehr als nur einen hochbegabten, soziopathischen Schüler brauchen, um Licht in diese Angelegenheit zu bringen… 😉

Der Schwachsinn der ZDF-Story wird sich allerdings schon nach flüchtiger Lektüre des Materiales zeigen. Und vielleicht zeigt sich dabei ja so manchem Menschen auch ganz nebenbei, wie viel Schwachsinn einer ganz bestimmten Machart sonst noch jeden Tag in einem ZDF läuft, das übrigens in der BRD auch von allen Menschen ohne Radio und Fernseher durch eine Zwangsgebühr finanziert wird, wenn diese einen Computer besitzen.

Thema: Medien | Kommentare (3) | Autor:

Qokeedy qokeedy qokedy qokedy qokeedy

Mittwoch, 28. Oktober 2009 2:18

Über diesen »Text« auf der Seite f75r hat sich wohl jeder schon einmal gewundert, der das Manuskript verstehen wollte. Zu einer Sprache scheint das nicht zu passen.

Oder vielleicht doch? Hier die »Geschichte des Shi der Löwen isst« von Zhào Yuánrèn in klassischem Chinesisch, nach der heutigen Aussprache in Pinyin transkribiert:

»Shï Shì shí shï sh?«

Shíshì shïshì Shï Shì, shì shï, shì shí shí shï.
Shì shíshí shì shì shì shï.
Shí shí, shì shí shï shì shì.
Shì shí, shì Shï Shì shì shì.
Shì shì shì shí shï, shì sh? shì, sh? shì shí shï shìshì.
Shì shí shì shí shï shï, shì shíshì.
Shíshì shï, Shì sh? shì shì shíshì.
Shíshì shì, Shì sh? shì shí shì shí shï.
Shí shí, sh? shí shì shí shï, shí shí shí shï shï.
Shì shì shì shì.

Quelle: deutsche Wikipedia | english version

Thema: Sonstiges im Netz | Kommentare (0) | Autor:

Kryptogramm

Montag, 19. Oktober 2009 0:06

Ich glaube zwar nicht, dass es auch nur einen minimalen Beitrag zur Lösung des Rätsels leisten kann, aber dennoch ist mein neues Album »Kryptogramm« vielleicht eine Abwechslung…

Das Cover meines neuen Albums Kryptogramm

Thema: Diverses | Kommentare (1) | Autor:

Zu den Transkriptionen

Dienstag, 13. Oktober 2009 23:42

Jeder, der heute am Voynich-Manuskript forschen möchte, hat einen erheblichen Vorteil gegenüber vielen früheren Forschern: Es stehen mehrere Transkriptionen großer Teile des Manuskriptes zur Verfügung, und es gibt hervorragendes Bildmaterial. Der größte Teil des Manuskriptes kann in Form von hochaufgelösten Bildern betrachtet werden, und zu jeder Seite existiert mindestens eine Transkription. Zudem ist eine erhebliche Menge existierender historischer und aktueller Transkriptionen im interlinearen Archiv von Jorge Stolfi zusammengestellt und kann mit Leichtigkeit verglichen werden.

(Einen ersten Eindruck der im interlinearen Archiv verfügbaren Transkriptionen kann man zum Beispiel im Voynich Information Browser erhalten – und wer ein wenig Analyse machen will, kann sich auch interessierende Teile extrahieren lassen.)

Ich selbst verwende übrigens für schnelle Überprüfungen meiner (sich meist schnell als haltlos herausstellenden) Annahmen die vollständige Transkription von Takeshi Takahashi aus dem interlinearen Archiv. Anfangs habe ich dies noch eher unkritisch getan, aber später musste ich bemerken, dass es sich um eine durchaus gute Wahl gehandelt hatte. Obwohl Takahashi als Grundlage seiner Mammutarbeit nur gering aufgelöstes und qualitativ schlechtes Bildmaterial zur Verfügung hatte, erweisen sich viele seiner Lesungen auch beim Vergleich mit hochauflösenden Bildern als sehr gut, der Anteil fragwürdiger oder sicher falscher Entscheidungen in der Transkription liegt nach meinen Stichproben zwischen drei und fünf Prozent. Eine Schwäche hat allerdings die Transkription von Takahashi, und das sind die astrologischen und kosmologischen Diagramme. Die Texte in den Ringen enthalten außerordentlich viele Fehler. Da ich mich meist auf Absätze (und meist im pflanzenkundlichen Teil) konzentriere, spielt diese Fehlerquelle für mich keine so große Rolle, aber wer selbst tätig werden will, sollte das wissen.

Viele andere verfügbare Transkriptionen sind schwächer, selbst die ebenfalls sehr gute Transkription von Currier. Andere Transkriptionen, vor allem die Übertragung bestimmter Einzelseiten durch Jorge Stolfi, erwecken bei einem gründlichen Vergleich mit guten Bildern den Eindruck, dass hier eher die von Jorge Stolfi erkannten Muster als die Wirklichkeit der Glyphenfolge transkribiert wurde – eine Fehlerquelle, von der kein Mensch frei ist, der etwas Unverstandenes dokumentieren will.

EVA und die Probleme

Das Transkriptionsalphabet EVA hat leider ebenfalls Probleme, die Wirklichkeit der Glyphenfolge zutreffend abzubilden. Es beinhaltet etliche Annahmen vom Aufbau des Schriftsystemes, die natürlich auch falsch sein können, und aufgrund dieser Annahmen werden Glyphen des Manuskriptes auf maschinenlesbare Zeichen abgebildet. Alle folgenden Beispiele stammen aus der gut »lesbaren« Seite f22r, auf anderen Seiten lassen sogar bessere Beispiele finden. In der EVA-Transkription von Takeshi Takahashi »liest« sich diese Seite folgendermaßen:

pol olshy fcholy shol dpchy oty okoly daiin opchy s ocphy
ol oiin shol o kor qokchol daiin otaiin cthor dain ckhydom
qokol dykaiin okchy daiin cthol ctholo dar shain
pchaiin ofchy daiin cfhy doroiin ypchol sy schor daiin
ol daiin qokchy dar daiin chor oldor oky y choldchy
y chokshchy ctheen
kchol shol dsheor ska chdoly ytaiin ol otchy cphal
dchor oty daiin ctholy qoky chotaiin chocthy doiiin dchor
odaiin dain cthy ctheor oraiino
kchol chor daiin cthoiin dchor chey qokol dy opchol oldam
doiin yckhody qokchy oky otoldy yty dol or dachy daiin
odchaiin cthy okchy kchy dchol daiin ydaiin
dchor dydain qockhy ykalokain

(Diesen Auszug habe ich mit einem meiner Skripten aus meiner SQL-Datenbank der Transkriptionen erstellt, die Lokatoren für die Zeilen habe ich entfernt)

Die Transkription gibt nur einen sehr schwachen Eindruck davon, was sich wirklich auf der Seite f22r befindet.

Leerzeichen

Ein großes Problem bei allen Transkriptionen ist die sichere Erkennung von Leerzeichen. Diese sind keineswegs immer deutlich.

pol.olshy.fcholy

Während das Leerzeichen zwischen olshy und fcholy sehr deutlich ist, kann meiner Meinung nach pol.olshy eben so gut als pololshy gelesen werden. Ich verstehe allerdings, wie es zu dieser »Lesart« kommt, denn mit einer kurzen Abfrage der Datenbank kann ich feststellen…

mysql> select count(*)
       from voy_word
       where eva like '%olol%';
+----------+
| count(*) |
+----------+
|       44 |
+----------+
1 row in set (0.24 sec)

…dass über sämtliche Transkriptionen hinweg nur 44mal die Kombination olol innerhalb eines »Wortes« aufscheint, es handelt sich also um eine recht seltene Kombination von Glyphen. (Das häufigste derartige Wort ist übrigens olol, das 67mal in sämtlichen Transkriptionen erscheint.) Allerdings steht ol in 617 transkribierten »Wörtern« am Ende eines »Wortes«, und einige dieser »Wörter«…

mysql> select eva, count(*)
       from voy_word
       join voy_lineword on lword_word = word_id
       where eva like '%ol'
       group by eva
       order by 2 desc
       limit 10;
+-------+----------+
| eva   | count(*) |
+-------+----------+
| ol    |     1732 |
| chol  |     1302 |
| shol  |      626 |
| qol   |      568 |
| cheol |      528 |
| dol   |      386 |
| sheol |      346 |
| qokol |      307 |
| otol  |      273 |
| sol   |      259 |
+-------+----------+
10 rows in set (0.07 sec)

…sind im Manuskript recht häufig. (Auch diese Datenbankabfrage geht über sämtliche Transkriptionen und soll nur meine These von der Häufigkeit der Endung ol ein wenig untermauern.) Hier scheint das Unbewusste im Verlaufe der Transkription ein Muster aufgenommen zu haben und aus einer kleinen Lücke im Schriftfluss – die übrigens fast genau so breit ist wie die Lücke zwischen initialem p und folgendem o – ein wahrgenommenes Leerzeichen gemacht zu haben.

Sehr viele transkribierte Leerzeichen sind fraglich. Wer Analysen zu Annahmen macht, in denen die Leerzeichen eine Bedeutung tragen (etwa als Wort- oder Silbentrenner), ist gut beraten, wenn er die verwendete Transkription überprüft und gegebenenfalls nach Augenschein korrigiert, um gesichertes Datenmaterial zu haben.

(Am Rande bemerkt: Eine Datenbank mit den Transkriptionen ist selbst für mich, der ich sowohl den »Weg der tausend Tools« [Un*x] schätze als auch gern und schnell in Perl programmiere, immer wieder einmal nützlich. Auch, wer nicht mit Leichtigkeit SQL tippt, kann von einer solchen Datenbank profitieren, wenn er sich eine ODBC-Datenquelle einrichtet und ein Reporting-Werkzeug oder Microsoft Access verwendet. Mir allerdings ist alles, was Griffe zur Maus erfordert, ein Gräuel…)

Ver-daiin-t!

Die in EVA transkribierte »Wortendung« aiin ist recht häufig, und daiin ist das mit Abstand häufigste »Wort« mit dieser Endung. Die fünf häufigsten derartigen »Wörter« in der Transkription von Takeshi Takahashi sind:

mysql> select eva, count(*)
       from voy_word
       join voy_lineword on lword_word = word_id
       join voy_line on line_id = lword_line
       where line_trans = 'H'
       and eva like '%iin'
       group by eva
       order by 2 desc
       limit 5;
+---------+----------+
| eva     | count(*) |
+---------+----------+
| daiin   |      863 |
| aiin    |      469 |
| qokaiin |      262 |
| okaiin  |      212 |
| otaiin  |      154 |
+---------+----------+
5 rows in set (2.72 sec)

Aber handelt es sich immer um das gleiche -iin? Oder handelt es sich um eine Annahme im Transkriptionssystem EVA, dass es sich immer um das gleiche -iin handele?

Nur einige Beispiele aus der recht klar »lesbaren« Seite f22r:

odaiin dain

Hier fließen die in EVA als a, i und n transkribierten Komponenten klar zusammen, man ist auf dem Hintergrund des lateinischen Alphabetes fest geneigt, den »Text« als »odam dan« zu lesen.

daiin

Hier ist das n deutlich von den beiden zuvor zusammenfließenden, als i transkriberten Komponenten getrennt. Niemand weiß zur Zeit, ob diese Subtilität Bedeutung trägt, oder ob sie in der Eile des Schreibens entstanden ist. Aus der gleichmäßigen Tintenfarbe dieses Wortes scheint jedoch zu folgen, dass die Feder nicht in die Tinte getaucht wurde und dabei eine Unterbrechung des Schreibflusses entstand.

daiin

Hier ist zwar eine Verbindung zwischen dem a und dem ersten i erahnbar, aber es wird auch deutlich, dass die einzelnen i-Komponenten klar voneinander abgegrenzt geschrieben wurden. Das abschließende n weist einen klaren Abwärtsstrich auf, der nicht durch den Aufwärtsbogen zu einer Rundung verschliffen wurde.

Ver-daiin-tes Für und Wider

Obwohl niemand weiß, ob sich in diesen Feinheiten eine Bedeutung verbirgt, ist die Annahme der Bedeutungslosigkeit in die Definition des Transskriptionssystemes EVA eingeflossen.

Wir dürfen beim Betrachten dieser Bilder nicht vergessen, dass die Schrift im Manuskript klein ist. Wer einen Eindruck von den Größenverhältnissen bekommen möchte, besorge sich ein hochaufgelöstes Bild einer Einzelseite und drucke es auf eine DIN-A4-Seite aus, das ist fast die Originalgröße. Mit einem solchen Bild vor Augen wird verständlich, weshalb solchen Subtilitäten keine Bedeutung beigemessen wurde.

Aber…

Aber wenn ich mir selbst die Aufgabe stellen würde, einige unbedingt geheim zu haltende Notizen zu machen (das Manuskript ist doch verschlüsselt, nicht?) und keine modernen Hilfsmittel wie meinen Computer und GPG hätte, sondern mir ein Schriftsystem ausdenken müsste, denn würde ich den neugierigen und möglicherweise hingebungsvollen Leser nicht nur durch eingefügte Null-Zeichen, verschieden gestaltete Zeichen für häufige Buchstaben oder Laute und ein ungewohntes Schriftsystem verwirren, sondern ich würde auch dafür sorgen, dass verschiedene Dinge sehr ähnlich aussehen, um zusätzliche Verwirrung zu stiften. Viele Mittel hätte ich ja nicht zur Verfügung. Und ich würde bei alledem auch darauf achten, dass mir die Verschlüsselung nicht allzu viel Arbeit bereitet, denn ich würde ja in meinem Leben noch etwas anderes tun wollen, als meine Notizen zu verschlüsseln. Zum Beispiel das, worüber ich mir so viele Notizen mache. (Ob wohl viele nackte Frauen und außerirdische Drogenpflanzen darin vorkämen?)

Niemand sollte sich vom ersten Eindruck täuschen lassen. Schon gar nicht beim Voynich-Manuskript, das schon viele scharfsinnige Menschen auf der Suche nach einer Lösung zu beachtlichen Leistungen der Selbstverblendung geführt hat. Und jeder sollte sich bei einem derartigen Rätsel über alle im Vorfeld gemachten Annahmen klar sein, denn diese könnten falsch sein. Und ob dieses…

doiin

doiin wirklich auf einem n endet, wie es die EVA-Transkription durch ihre eingeflossen Annahmen erzwingt, oder ob es nicht vielmehr ein r oder ein in EVA nicht auflösbares Mittelding zwischen n und r ist, gehört nicht zu den Dingen, über die ich eine sichere Aussage machen könnte. Aber ich bin mir sehr sicher, dass das gleiche Zeichen nach einem o als ein r transkribiert worden wäre, weil die »Wortendung« or (2255mal in Takahashis Transkription) nun einmal wesentlich häufiger als die »Wortendung« ir (590mal in Takahashis Transkription) ist. Wenn die wahrgenommene Ambiguität nicht anderes aufgelöst werden kann, denn werden eben unbewusst die bereits erkannten Muster eingefügt.

In wie großem Maße bei den Computeranalysen der Transkription wohl in Wirklichkeit die unbewussten Fähigkeiten des Transkriptors zur Mustererkennung untersucht werden? 😉

Das Problem betrifft nicht nur die »Wortendung« -iin, sondern in vielleicht noch größerem Maße die Glyphe sh, die es in einigen sehr verschiedenen Varianten gibt. Immerhin gibt es bereits Transkriptionen, die diesen Fakt sehr genau berücksichtigen, dabei sind die angewendeten Transkriptionsalphabete allerdings wesentlich schwieriger zu beherrschen.

Wie wurden die Zeilen geschrieben?

Auf der sehr klaren Seite f22r gibt es noch eine weitere Auffälligkeit. Aber um darauf einzugehen, muss ich zunächst auf etwas anderes hinweisen.

Zu den rätselhaften Eigenschaften des Manuskriptes gehört es nicht nur, dass die »Wörter« sehr regelmäßig gebildet sind (und dass dabei Ausnahmen von den Regeln über das gesamte Manuskript verstreut sind), sondern auch, dass die Zeilen im Manuskript eine interne Struktur zu haben scheinen. Currier schloss aus dieser Beobachtung, dass die Zeile im Manuskript eine Informationseinheit sein müsse.

Tatsächlich lassen sich, wenn eine große Menge transkribierten »Textes« untersucht wird, zum Ende der Zeile hin sowohl auf Wortebene als auch auf Zeichenebene signifikant unterschiedliche Häufigkeiten zählen. Diese Eigenschaft des »verdammten Manuskriptes« hat wohl nicht nur mich verwirrt. Ich habe sogar nach »Spuren von Lyrik« geforscht, ohne Anhaltspunkte dafür zu finden. Zu einem einfachen, mit wenig Hilfsmitteln durchgeführten Verfahren der Kryptografie wollte es gar nicht passen…

Vielleicht ist auf diesem Hintergrund der obere Absatz der Seite f22r interessant:

Oberer Absatz der Seite f22r

Ich finde hier die Schwankung der Tintenfarbe mitten in den Zeilen sehr auffällig. Hier noch einmal ein Detail, die schwarzen Linien sind natürlich von mir, aber das Bild des Manuskriptes wurde ansonsten nicht bearbeitet:

Detail des Wechsels der Tintenfarbe

Um das in meinen Augen schon offensichtliche Detail noch etwas deutlicher zu machen, habe ich mit GIMP ein wenig an der Abbildung der Helligkeitswerte auf den Farbraum »herumgespielt«:

Das Details des Wechsels in der Tintenfarbe durch Bildbearbeitung deutlich gemacht

In der dritten Zeile ist es vielleicht gar nicht so deutlich und mag auf einer Selbsttäuschung beruhen (dafür macht dieses Manuskript anfällig), aber in den übrigen Zeilen ist es völlig offensichtlich, dass mitten in den Zeilen ein Unterschied in der Sättigung der Tintenfarbe eintritt. Da dieser Unterschied mit Ausnahme des »Wortes« chor immer auf Wortgrenzen zu fallen scheint und sehr stark ist und da beim »Worte« ch-or eine Verschiebung der Schreiblinie nach unten mittem im »Wort« aufzutreten scheint, entsteht nicht der Eindruck, es handele sich hier um eine Eigenschaft des Pergamentes.

Der Unterschied in der Tintenfarbe wirkt so stark, dass er sich kaum durch ein Neueintauchen der Feder in die unveränderte Tintenmischung erklären lässt. (Obwohl das natürlich auch möglich ist.) Vielmehr entsteht der Eindruck, als sei hier mitten in einer Zeile eine neu angemischte Tinte verwendet worden. Es kann natürlich sein, dass dieses Artefakt bei einer Restauration des Manuskriptes entstanden ist, die Seite weist ja auch oben rechts Spuren einer Beschädigung durch Feuchtigkeit auf.

Aber es kann ebenfalls sein, dass der Autor des Manuskriptes die jeweils zweite Hälfte der Zeilen nachträglich angehängt hat, und dass diese zweite Hälfte nur noch Null-Informationen enthält. Wenn er seinen eigenen Text lesen konnte, wird ihn ein solches Vorgehen nicht verwirrt haben – aber dafür verwirrt es uns, denn wir stehen vor den sehr rätselhaften Zeilenstrukturen des Manuskriptes…

So lange man sich vor allem mit Transkriptionen beschäftigt, fallen solche Dinge jedenfalls nicht auf.

Thema: Diverses, Spekulation | Kommentare (5) | Autor:

Die eigentümliche Einfachheit

Dienstag, 6. Oktober 2009 22:22

Eine der vielen Eigentümlichkeiten, die am Voynich-Manuskript so sehr verblüffen, ist die Einfachheit des verwendeten Schriftsystemes.

Wenn jemand ein Schriftsystem für eine Verschlüsselung ersinnt, wird er nicht gerade nach einem einfachen System streben, sondern dafür Sorge tragen, dass allein das gewählte Schriftsystem dem Angreifer auf den Code Probleme bereitet. Er wird es mit Nullzeichen ausstatten, sich unterschiedliche Schreibungen für gleiche Zeichen ausdenken, versuchen, so viel wie möglich von der sprachlichen Struktur des Klartextes im Kryptogramm zu verbergen. Dabei erwartet man eigentlich eher ein komplexes Schriftsystem mit einem relativ großen Zeichenvorrat, der vielleicht noch um spezielle Zeichen für häufig gebrauchte Wörter ergänzt wird. Das für den Zweck der Kryptographie entstehende Schriftsystem braucht ja nicht gut für das »alltägliche Schreiben« geeignet zu sein; es dient einem besonderen Zweck.

Dieser Erwartung gegenüber steht das Schriftsystem im Voynich-Manuskript. Es sieht aus, als wäre es auch für »gewöhnliches Schreiben« geeignet, und der Schriftfluss im Manuskripte erweckt an vielen Stellen den Eindruck, als sei der Schreiber auch im schnellen Schreiben in diesem Schriftsystem geübt gewesen. Das passt gar nicht zu den anderen Eigenschaften des Manuskriptes, die darauf hindeuten, dass es sich um keine direkt notierte Sprache handelt.

Ich glaube immer mehr, dass diese scheinbare Einfachheit des Schriftsystemes trügerisch ist, vielleicht sogar absichtlich trügerisch, um einen Angreifer auf den Code in die Irre zu leiten. Die vier Handvoll Grundglyphen im Transkriptionssystem EVA oder die gerade doppelt so viele Zeichen in Curriers Transkription täuschen uns alle über etwas hinweg, was wir trotz aller Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte noch nicht einmal im Ansatz verstehen. Und daran krankt wohl jede bisherige Analyse.

Thema: Spekulation | Kommentare (0) | Autor:

Die Monatsnamen

Dienstag, 1. September 2009 22:04

Das unverstandene Manuskript

Wenn man ein völlig unlesbares Buch unbekannter Sprache in einer fremdartigen Schrift (oder beim Voynich-Manuskript eher: bislang ungebrochenen Verschlüsselung) vor sich liegen hat und dieses Buch lesen und verstehen will, denn sucht man natürlich nach Anhaltspunkten, die zumindest einen Aufschluss über das Thema des Buches geben könnten – solche Anhaltspunkte könnten ja hilfreich sein.

Leider enthält das Voynich-Manuskript keine derartigen Anhaltspunkte. Die gezeichneten Pflanzen sind fremdartig, die scheinbar astrologischen und kosmologischen Diagramme auf dem Hintergrund der bekannten mittelalterlichen Weltanschauung völlig unverständlich und die Zeichnungen im biologischen Teil gehören zum Rätselhaftesten, was ich je gesehen habe – und das geht nicht nur mir so. Zusammengefasst: Die Illustrationen sind genau so unverständlich wie der Text selbst, sie scheinen ebenfalls auf eine unbekannte (optische) Weise verschlüsselt zu sein, wenn sie nicht gar reine Phantasieprodukte sind.

Es ist nicht überraschend, dass angesichts dieser Eigenschaften des Manuskriptes einige zum Schluss gekommen sind, dass es möglicherweise gar keinen Inhalt habe. Dieser Schluss ist bequem und entbindet von der leidigen Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen. Er hat freilich einen schweren Nachteil und ist deshalb, so er nicht mit starken Belegen gestützt wird, unzulässig: Er ist nicht widerlegbar und damit ein reiner Glaubenssatz, keinen Deut besser als jede andere Spekulation. Der hoch strukturierte Charakter des Voynichianischen scheint genügend Beleg dafür zu sein, dass die Annahme, dahinter verberge sich »richtiger Text«, zurzeit eher gerechtfertigt zu sein scheint als die gegenteilige Annahme.

Nur eine Aussage kann man auf dem Hintergrund der gesamten bisherigen Forschung am »verdammten Manuskript« mit großer Sicherheit machen: Die Beschäftigung damit verspricht keinen leichten, vielleicht sogar gar keinen Erfolg, ist aber dafür mit einer besonders großen Gefahr des »Verrennens« und der massiven Selbsttäuschung verbunden. Wer möchte sich schon gern freiwillig auf derartig schlüpfrigen Boden begeben, ohne zu wissen, ob es überhaupt ein erreichbares Ziel am Ende des eingeschlagenen Weges gibt? Kein Wunder, dass sich die etablierte Wissenschaft offizell eher wenig an diesem Thema abarbeitet, zumal kaum neue Ergebnisse erzielbar und in einer Veröffentlichung darlegbar scheinen. Angesichts der Vermutung, dass der Inhalt dieses Buches wohl nicht besonders spektakulär sein wird – vielleicht ist es das Notizbuch eines frühneuzeitlichen Wissenschaftlers, der seine Forschung und ihre Ergebnisse vor der Inquisition verbergen musste; vielleicht ist es aber auch ein schlichter »Esoterik-Schinken« – müsste ein heutiger Wissenschaftler schon recht verrückt sein, um an solcher Aussichtslosigkeit seine Zeit und seine Ressourcen zu vergeuden, statt auf ergiebigerem Gebiet an seiner Karriere zu arbeiten.

Der überraschende Klartext

In dieser Situation überrascht es den noch Unkundigen ein wenig, dass sich auch klar lesbarer Text in lateinschen Lettern im Manuskripte findet. Es handelt sich um die Monatsnamen, die in den Tierkreis eingetragen wurden.

Die etwas dunklere Tintenfarbe der Monatsnamen verrät, dass es sich möglicherweise nicht um einen Text des ursprünglichen Autors, sondern um eine nachträgliche Hinzufügung eines späteren Besitzers handelt. Warum diese Hinzufügung gemacht wurde, bleibt jedoch rätselhaft, denn die Piktogramme der Tierkreiszeichen sprechen für sich selbst und sind trotz einiger grafischer Seltsamkeiten bis heute verständlich. Ferner ist die Zuordnung der Tierkreiszeichen zu den Monaten des gregorianischen Kalenders insofern falsch, als dass sich diese beiden Systeme nicht gut decken. Jeweils ein gutes Drittel des Monates, der hier zu einem Tierkreiszeichen zugeordnet wird, fällt in den vorhergehenden Monat.

Auch dieser scheinbar unmittelbar verständliche Text versteht sich also nicht ohne eine Deutung, und mangels einer tieferen Einsicht in Text und Zweck des Voynich-Manuskriptes muss eine solche Deutung spekulativ bleiben.

Eine Spekulation zu den Monatsnamen

Wenn diese Monatsnamen nicht ein Bestandteil des vom Autor geplanten Entwurfes sind, sondern von einem späteren Besitzer hinzugefügt wurden, denn müssen sie die Auffassung dieses späteren Besitzers vom Zweck dieser Diagramme widerspiegeln. Es ist möglich, dass sich dieser hypothetische spätere Besitzer dabei getäuscht hat. Aber dieser hier als zusätzliche Annahme eingeführte spätere Besitzer hat uns gegenüber einen Vorteil, er war nämlich zeitlich (und vielleicht auch örtlich) näher an der Entstehung des Manuskriptes. Vielleicht – um die Spekulation noch ein wenig gewagter zu machen – hat er den Autor sogar gekannt.

Seine Annahmen, so falsch sie sein mögen, verdienen also unsere Beachtung.

In den nachträglich hinzugefügten Monatsnamen zeigt sich, dass dieser hypothetische, spätere Besitzer den Tierkreis nicht in erster Linie als Tierkreis verstanden hat. Vielmehr scheint er ihn für eine Art »Kalender« gehalten zu haben, und die Tierkreiszeichen als eine Tarnung des wirklichen Inhaltes verstanden zu haben. Dies würde auch erklären, warum dieser Tierkreis selbst für Kenner der mittelalterlichen Astrologie einfach keinen Sinn ergibt; es handelt sich hier nicht um Astrologie, sondern um etwas völlig anderes.

Wenn dies stimmen sollte – es ist hier nur sehr dünn belegt – denn ist es das erste Anzeichen für eine optische Kryptografie in einzelnen Elementen der Illustrationen. Die Piktogramme der Tierkreiszeichen stellen kein astrologisches Konzept dar, sondern ein kalendarisches. Die Annahme einer solchen »optischen Kryptografie« gefällt mir allein deshalb, weil sie den fremdartigen Charakter so vieler Illustrationen gut erklären kann.

Weniger Spekulatives zu den Monatsnamen

Eines könnten uns die Monatsnamen in jedem Fall verraten, und das ist, in welcher Sprache sie geschrieben wurden. Auf diese Weise könnte ein kleiner Hinweis gewonnen werden, in welchem Sprachraum der Mensch lebte, der die Monatsnamen in dieses Manuskript eintrug.

Leider erweist sich das nicht als so eindeutig, wie es wünschenswert wäre. Sicher ist nur, dass sich dieser Mensch des lateinischen Alphabetes bedient hat, die Sprache der Monatsnamen hingegen bleibt dunkel. Das liegt zum Teil daran, dass die lateinischen Namen der Monate nur wenig verändert in alle europäischen Sprachen übernommen wurden, es liegt zum anderen Teil aber auch daran, dass die Orthografie der in Europa lebendigen Sprachen zum Zeitpunkt des Eintrages nicht normiert und damit willkürlich war. Einige Hinweise gibt die folgende Betrachtung der Monatsnamen im Manuskript vielleicht dennoch – leider führen sie nicht zu eindeutigen, »harten« Ergebnissen.

März

mars

Dies ist ein sehr klar lesbares Wort, »mars«.

Beachtenswert ist hier die etwas ungewöhnliche Schreibweise des einleitenden Buchstaben »m«, die wir in gleicher Weise beim Monatsnamen für Mai wiederfinden werden. Die Schrift ist ansonsten eine ganz gewöhnliche Kursive, zwar etwas flüchtig geschrieben, aber gut lesbar.

In beinahe jedem Sprachraum könnte der März so geschrieben worden sein. Über die Sprache erhalten wir also keinen Aufschluss.

April

aberil

Auch dieses Wort ist sehr gut lesbar: »aberil«.

Die Form des »r« und des »a« kennen wir bereits vom März. Neue Buchstaben sind das »e«, das »b«, das »i« und das »l«. Die drei letzteren könnten durchaus für Zeichen aus einer heutigen Kurrentschrift gehalten werden, das »e« überrascht jedoch mit einer etwas eigenen Form. Es wird in zwei Strichen geschrieben, der erste ist ein flacher Bogen, der zweite sieht für ein ungeübtes Auge fast wie ein diakritisches Zeichen über diesem Bogen aus, formt aber den oberen Bogen einer Minuskel »e«. Ungewöhnlich ist weniger diese Schreibtechnik, sondern mehr dieser Schlenker des oberen Bogens nach oben. Allerdings werden wir dieses »e« noch in anderen Monatsnamen in gleicher Form sehen, so dass es sich hier eher um eine Eigenart der Handschrift als um ein bedeutungstragendes Element handeln wird.

Den »Aberil« haben wir noch ein zweites Mal:

aberil (zweite Version)

Abgesehen davon, dass hier die Form des »e« weniger klar ist und dass der Punkt über dem »i« fehlt, ist hier nichts Neues zu entdecken.

Interessant an dieser Schreibweise ist die Aufweichung des »p« zu einem »b« und das zwischen »b« und »r« eingefügte »e«. Dies deutet darauf hin, dass es sich um eine Sprache handelt, die zumindest in einigen damals gesprochenen Dialekten Plosive vor anderen Konsonanten aufzuweichen trachtete. Allerdings wird dieser Hypothese von der Endung »-bre« der vier letzten Monate im Jahreslauf widersprochen, die weiter unten erläutert wird.

Mai

may

Der hier neu aufscheinende Buchstabe ist das »y«. Das Wort ist völlig klar lesbar, allein das diakritische Zeichen über dem »y«, das ein «?« formt, lässt ein wenig stutzen. Ob dieses Zeichen Bedeutung trägt, ist fraglich, denn in der zweiten Version des »ma?«…

may (zweite Version)

…erscheint das »y« ohne dieses Zeichen.

Der einzige Hinweis, den wir aus dieser Schreibweise auf die Sprache erhalten, ist der Hinweis darauf, dass das »y« offenbar zur Notation eines konsonantischen »i« verwendet wurde. Das ist nicht so ungewöhnlich.

Für die Lesung des nächsten Monatsnamens bitte im Kopf behalten, dass das »y« in »May« unten einen Strich in Schreibrichtung aufweist, der zwar im ersten Beispiel nur als schwache Linie sichtbar ist, aber doch sicher ausgeführt wurde…

Juni

yony

…denn das »y« in diesem »yony« ist sehr anders geformt. Es mag etwas bedeuten oder auch nicht, aber es ist so. Zusammen mit dem seltsamen Strich über dem auslautenden »y«, der eine gängige Abkürzung für ein »m« nach einem Vokal war, entsteht aus dem Schriftbild heraus ein sehr seltsamer Eindruck von diesem Monatsnamen. Dass der Strich eine Abkürzung für die Endung »-um« sein soll, kann eher ausgeschlossen werden, dafür wäre ein Zeichen ähnlich einer »9″ verwendet worden.

Eine mögliche Interpretation ist, dass die hier verwendete Endung »-y« für die Zeichenfolge »ij« stehen könnte. Ein konsonantisches »i« nach einem »n« ist eher unwahrscheinlich, es sei denn, dieses »n« wäre selbst stimmlos und formte den Vokal »o« zu einen Nasal um, wie dies im modernen Französisch der Fall ist.

Eine andere mögliche Interpretation, gestützt von der weiter unten gezeigten Schreibweise des Monates »August« ist, dass es sich um ein »g« handelt und dass der Monatsname folglich »yong« oder gar »gong« lautet. Wenn ein anlautendes »g« aufgeweicht wird, kann es durchaus an die Stelle eines lateinischen »j« treten, aber in modernen romanischen Sprachen wird niemals ein »g« vor einem »o« aufgeweicht, ohne dass dies durch ein eingeschobenes, stummes »e« markiert würde. Wir dürfen aber niemals vergessen, dass die Orthografie zu jener Zeit noch nicht normiert war und dass die Menschen ihre Muttersprache so schrieben, wie sie es für richtig hielten.

Sicher scheint nur, dass der Vokal »u« aus dem Monatsnamen zu einem »o« geworden ist. Dies scheint auf eine Eigenart der Sprache hinzudeuten und ist auch im Zusammenhang mit dem Folgenden interessant.

Juli

jolliz

Leider habe ich hiervon kein gutes Bild vorliegen, und in diese schlechte Auflösung möchte ich nicht zu viel hineininterpretieren. Aber deutlich ist, dass der Vokal »u« auch hier zu einem »o« geworden ist.

In diesem alten Scan lese ich »jolliz«, vielleicht auch »iolliz«. In keinem Fall handelt es sich beim Anfangsbuchstaben um ein »y«, und vermutlich wurde hier auch kein konsonantisches »i« notiert, sondern ein anderer Laut.

August

augst

Das ist ein sehr klarer Name: »augst«.

Interessant ist hier, dass das »u« nicht zu einem »o« geworden ist, sondern völlig verschwunden ist. Ob es sich um eine sprachliche Eigenart, eine gängige Abkürzung oder einen Verschreiber handelt, wissen wir nicht. Angesichts des eingefügten »e« beim »aberil«, das auf eine Tendenz zum Aufbrechen von gehäuften Konsonanten hindeutet, halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass das »-gst« so gesprochen wurde. Das gilt noch mehr für die Endungen der letzten Monate.

September

sepembr

Dies ist einer der schwer lesbaren Monatsnamen. Das »s« am Anfang ist noch deutlich, das darauf folgende »e« stark verschmiert und eher aus dem Kontext der anderen Monatsnamen heraus als solches lesbar. Das »p« ist deutlich, ein eventuell folgendes »t« aber unkenntlich. Das »e« ist zu einer flachen Linie mit einem kleinen Haken darüber geworden, das »m« einfach durch einen Strich über dem Vokal notiert. Die Endung scheint zu einem »b« mit einem hochgestellten »r« geworden zu sein.

Wenn dies der einzige Monatsname wäre, denn würde ich es für reine Spekulation halten, dass es sich hier um einen Monatsnamen handelt. Nur aus dem Kontext des Tierkreises wird deutlich, dass hier wohl »September« stehen soll. Angesichts der schwierigen Lesbarkeit möchte ich keine Spekulationen darüber eröffnen, ob hier ein »t« ausgefallen ist.

Oktember

Der kleine Scherz sei mir gegönnt, denn dieser Monat heißt hier tatsächlich…

octembre

…«octembre«, und das ist gut lesbar. Unklar ist einzig die Endung. Da hier das »r« und das »e« zusammenfließen, sind durchaus auch andere Lesarten wie »octembie« möglich. Dass das »o« zum einem »em« geworden ist, steht hingegen fest.

Welche Sprache der Schreiber dieses Wortes auch immer sprach, er schien den »Oktober« einen »Oktember« zu nennen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit entstand dieser »Fehler« in Analogie zu den Bezeichnungen »September«, »November« und »Dezember« in einem sprachlichen Umfeld, dass sich des lateinischen Wortes für »acht« nicht mehr bewusst war. Leider werden durch diese Beobachtung keine Sprachen ausgeschlossen. Vielleicht kann man aber wenigstens ausschließen, dass der Schreiber dieses Wortes gut Latein konnte, denn in diesem Fall hätte ihm seine Schreibweise doch ein bisschen weh getan.

November

novembre

Hierzu gibt es wenig Neues zu sagen, der Text ist klar lesbar und vielleicht bis auf die Endung eindeutig.

Dezember

decebre

Ein bisschen schwierig ist es schon zu lesen, aber nicht so schwierig wie der September. Das mit dem ersten »e« zusammenfließende »d« ist aus dem Kontext klarer als auf dem Pergament.

Die einzige Auffälligkeit dieses Monatsnamens ist es, dass hier das »m« weggefallen ist. Der Oktember hat ein »m« bekommen, dass dem »Dezeber« fehlt. Es kann aber auch einfach nur bedeuten, dass hier beim flüchtigen Schreiben der Strich über dem »e« vergessen wurde.

Zusammenstellung

Wer wirklich möchte, kann gern aus diesen Monatsnamen auf die Sprache zu schließen versuchen – ich kann es nicht.

  • mars
  • aberil
  • may, ma?
  • yony, yong, yonij (?)
  • jolliz (?)
  • augst
  • sepembr, septembr (?)
  • octembre
  • novembre
  • decebre

Interessant sind der Mai, der Juni, der Juli und der Oktember, wenn die Sprache identifiziert werden soll. Hierfür sollten allerdings sprachliche Belege aus dem 14., 15. oder spätestens 16. Jahrhundert gefunden werden – vielleicht lässt sich ja doch der geographische Bereich, in dem dieses »verdammte Manuskript« lagerte (und vielleicht sogar entstand) ein wenig eingrenzen, und vielleicht lässt sich damit sogar eine zutreffende Annahme über die Sprache des Autors machen.

Diese könnte nämlich ein wichtiger, erster Schritt auf dem Weg zu einer Entzifferung sein.

Thema: Diverses, Spekulation | Kommentare (12) | Autor:

Sprechbares Voynichianisch

Sonntag, 30. August 2009 23:09

bastsehung antheenig ar afenen schoig schorung föstries an thennor schollich sennorung theöstar or an thennachel stefenen schar ari föstar föstar gennan seyachen schithenung or antheenen schokeit föstarung föstes gennarenen senna […]

Unbekannter Autor, etwas dadaistisch transkribiert

Heute einmal etwas Voynich-Dada…

Da ich immer wieder einmal mit Anfragen zu tun habe, ob die beiden Curriersprachen denn wirklich so ein klarer und bedeutsamer Fakt sind oder ob es sich dabei eher um eine »Kleinigkeit« handelt, habe ich mir einmal die Mühe gemacht, die Transkription von Takeshi Takahashi mit einem kleinen Skript zu bearbeiten. Das Ziel der Bearbeitung war es, dass dabei ein (zumindest für mich) leicht sprechbarer Text herauskommt, ohne dass in diesem Zuge dem transkribierten »Text« allzuviel Gewalt angetan wird. Die dabei angewendeten Regeln erzeugen vor allem solche Konsonantengruppen und Diphtonge, die einem Sprecher der Deutschen Sprache entgegenkommen.

Das Ergebnis steht zum freien Download zur Verfügung. Es handelt sich um drei Dateien in einem ZIP-Archiv:

  1. a.txt – Seiten in Currier-Sprache A
  2. b.txt – Seiten in Currier-Sprache B
  3. x.txt – Seiten ohne zugeordnete Currier-Sprache

Natürlich ist eine solche Bearbeitung keine ernstgemeinte Analyse oder gar ein Beitrag zum Verständnis des »Textes«, und natürlich sind alle meine Regeln willkürlich. Dennoch kann das Ergebnis von Wert sein, denn es macht den Text sprechbar und damit auch für jene intuitiv fühlbar, denen die Ergebnisse eher nüchterner Forschung sonst verschlossen bleiben.

Insbesodere wird schnell deutlich, wie sehr die Glyphenfolge an eine natürliche Sprache erinnern kann, wie es sich etwa in der (hier eher willkürlich ausgewählten) Seite f8v in Currier-Sprache A zeigt, wenn man den folgenden Text einmal laut liest:

föstokeit sennooföst sennoig schoig ofoig stig opfestenen opfeydenen seenen
schföstig sennar stor schienen schor stythestung ofenen föcung
und-lich stenig senung storung star schoig sten schenen gennolar
geschoig schoig gennoig stan föstar schialung genen starung
stig stig gennar ofestar ifenen föstig gennar
genen föstan anfestung stung theenen genel ar
scho thestig gennar schinung föstar stofenel rung
othestig thesch stig stig stig fösten genel
schoig orstig stothestung stig föstor sten
sestarstung oenusolich thestung pfestung pfepstaroneit
sennorenel
pfestar sto roig genig schiar stuhfenen stig genen
thestor ofestar othenung stotheenel theiothenung oforstung sennafar
schor othennoig mennotheenen schoig thennoig star föstung festung theöstaneit
or stig stun stetheöcung stor stenel star stuthenung stor rung
stor star star ofenuung gestor stodinung sto renen
genel star genen

So wird schnell klar, warum in der Vergangenheit (und von vielen auch heute noch) dermaßen viel Energie darauf verwendet wird, die »Sprache« des Voynich-Manuskriptes zu identifizieren. Es ist nicht nur so, dass das Schriftbild des Manuskriptes wie eine flüssig geschriebene, natürliche Kursivschrift der beginnenden Neuzeit aussieht, auch hat das Ergebnis dieser Niederschrift viel Ähnlichkeit zu einer Sprache. Es ist zum Beispiel möglich, die Glyphen in eine »vokalische« und »konsonantische« Gruppe zu teilen, um den größten Teil des »Textes« aussprechbar zu machen. Auch wird erkennbar, wie unterschiedliche »Endungen« an den »Wörtern« vorkommen und den Eindruck einer Grammatik im üblichen Sinne dieses Wortes erwecken.

Aber ebenso wird auch klar, dass etwas an diesem »Text« nicht stimmen kann. Auffällig ist die große Neigung zu Wiederholungen. Das stig stig stig ist in EVA ein dreifach aufeinanderfolgendes chol.

cholcholchol.jpg

Auch die Tendenz, dass ähnlich gebildete »Wörter« aufeinanderfolgen, wird deutlich, dieses stor star star lautet in EVA chor chear chear.

chear.jpg

Was hier als föstung festung klingt, unterscheidet sich vor allem durch die Stellung des Gallows in Zusammenhang mit der ch-Glyphe, es lautet in EVA cthey tchy.

chtey.jpg

Nun stellen wir diesen Text einmal einem Beispiel in Currier-Sprache B gegenüber, es hadnelt sich im Folgenden um die Seite f81r.

pfeplstung und-theilich schoig opfestilich olpfestilich obeschlich olung
gestung meschig olstikeit und-thennoig stig ofar stilich othenung
und-finung mestuhs oltheenig oig stilich othennar schilich
gestilich und-theenel oig oig steföstung antheenulich enig
und-ig stoig otheenuung oig oig oig enen oig orenel
sennar oig isies ofenuung schor und-theenuung oig
geschenuhs otheenel steföstung ofinung otheenel
pfestilich und-theenuung ofang und-finung ofenuung olung
und-fenusung und-filich und-theenulich stepföstung
stig genel ofilich stuung und-fenel menung
olschioig oltheilich schithekstilich olfilich
anstilich filich oig schenulich und-theenuung mennolung
gestig schilich und-filich und-ig stilich stifang rung
und-thekstilich und-ig schenulich orenel aroig oäulich
seenel oig stulich und-theenulich ofilich
pfolstlich und-pfestig und-thennor olpfestilich opfoig oronnalung
anstiföstung otheenulich schinung und-theilich oig ostidar
oschenulich schilich oig schilich otheenulich orar
und-theilich schenulich stilich und-fenulich olaneit
und-pfestilich und-ig stilich und-theenuung odenen renel gennalung
geschilich und-theenig oltheenuung ofenuung olschinung ofinung mennoig
und-fenig stilich und-ig oig genen oig stidar oig olung
stung otheenel schitheöstung sennoen stung mestung
pfarolich schipföstung stoig und-fenig gennar ofilich olung
sennar schilich und-ig ofenel otheenul otheenig stilich lich
pfestilich und-theinung ofioig und-ig schior schilich oder-föstdsehung
seenig stilich und-theilich oltheilich gennoig und-thestilich
und-theislich stilich und-thennar stung fenen ofinung mestig
an schenulich schung stung mesteföstung anfar oltheenen oig
me schilich und-theilich sennor olthennar oltheenen oltheschlich
sennoig schilich oig mestilich schilich schung oltheilich stes ar or orenem

Die hier so häufige Endung -lich entspricht in EVA dy, eine geradezu typische »Wortendung« in Currier B. Und das oig ist ein EVA-ol, das im biologischen Teil (daraus stammt der Text) eines der häufigsten »Wörter« ist.

Wenn man diesen »Text« laut liest, wird schnell klar, dass die Ähnlichkeit der unverständlichen Glyphen sehr trügerisch ist. Es klingt anders, und beim Lesen »fühlt es sich anders an«. Wenn es sich wirklich um Sprache handelte, denn wäre es mit Sicherheit eine andere Sprache. Das ist nicht nur eine kleine und eher bedeutungslose Verschiebung in der Statistik, sondern ein wirklicher Unterschied.

Dieser Unterschied geht übrigens einher mit vielen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Currier-Sprachen.

Was dieser Unterschied wohl bedeuten mag? Das weiß zurzeit noch niemand. Dass wir so wenig wissen, liegt nicht etwa daran, dass es einen Mangel an Spekulationen gäbe; es liegt vielmehr daran, dass zu häufig die nur wenigen, gesicherten Fakten über das »verdammte Manuskript« bei Lösungsversuchen und Analysen ignoriert werden – selbst ich tendiere manchmal dazu.

Wer jetzt angesichts der sprechbaren Bearbeitung einer Transkription versucht, das Manuskript als direkt niedergeschriebene Sprache zu verstehen, ignoriert übrigens auch viele gesicherte Fakten – es muss angesichts der Strukturen in den Zeilen angenommen werden, dass mindestens die Zeilenenden mit etwas anderem aufgefüllt wurden, von den strikten Gesetzen der Wortbildung und der großen Häufigkeit von Wiederholungen ähnlicher oder gar gleicher »Wörter« direkt nacheinander einmal abgesehen…

Thema: Hacking | Kommentare (0) | Autor:

Anagramme

Dienstag, 4. August 2009 3:27

Der »Text« des Voynich-Manuskriptes ist auf eigenwillige Weise innerhalb der Zeilen und innerhalb der Seiten geordnet, und die zu »Wörtern« geformten Glyphen haben eine starke Tendenz, ebenfalls in einer bestimmten Reihenfolge aufzutreten. Wie jede andere Erscheinung im Manuskripte ist auch diese Erscheinung nicht ohne Ausnahmen (die Glyphen* »a«, »o« und »y« können zum Beispiel beinahe beliebig in den Wörtern aufscheinen), doch bei einer Auswertung größerer Textmengen leicht überprüfbar.

Voynichianisch ist keine Sprache

Es gibt meines Wissens keine Sprache, welche die Eigenschaft hätte, die Phoneme ihrer Wörter in eine so strikte Reihenfolge zu bringen, und die Beobachtung der »sortierten Glyphen« widerspricht damit der Hypothese, dass es sich beim »Text« des Voynich-Manuskriptes um eine direkt notierte Sprache handeln könnte und stützt die Hypothese einer Kryptografie oder eines in einem psychologischen Prozess entstandenen »Gebrabbels«. Tatsächlich ist es die teilweise feste Reihenfolge der Glyphen in den »Wörtern«, welche die beobachtbare und in einigen Punkten sehr auffällige Morphologie der »Wörter« erzwingt und damit bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck einer auf Präfixen und Suffixen basierenden »Grammatik« in den »Wörtern« des »Voynichianischen« erweckt.

Die scheinbare Grammatik

Eine sehr typische »Endung« der »Wörter« besteht etwa aus einer bis vier »i«-Glyphen, gefolgt von »n«, »r«, »l«, »m« oder »s«; dieser »Endung« geht häufig die Glyphe »a« voran. Der häufigste Vertreter der so gebildeten »Wörter« ist »daiin«, und dieses »Wort« tritt auch gehäuft als Endung komplexerer »Wörter« auf. (Es gibt auch weitere typische Endungssysteme, und in seltenen Fällen tritt eine solche Endung mitten im »Worte« auf.)

Die Strukturen innerhalb der Zeilen** sind leider weniger offensichtlich und auch für mich noch nicht völlig greifbar. Sehr deutlich ist die Häufung von auf »m« endenden Wörtern am Ende einer Zeile; etwas undeutlicher ist die abnehmende durchschnittliche Länge der »Wörter« in Abhängigkeit von der Nähe des »Wortes« zum Zeilenende; alle anderen Erscheinungen sind diffuser und nur schwierig in falsifizierbaren Aussagen zu fassen.

Ich bin der Meinung, dass eine Hypothese, die beim Lesen des Manuskriptes hilfreich sein soll, auch diese Strukturen erklären muss. Hier haben wir es mit Artefakten des bei der Verschlüsselung oder Niederschrift verwendeten Verfahrens zu tun (oder vielleicht auch mit Artefakten eines psychologischen Prozesses, der diesen »Text« hervorbrachte). Ebenfalls ist in Betracht zu ziehen, dass es sich eher um »weiche« Regeln handelt, und dass scheinbar willkürlich über das ganze Manuskript verteilt Ausnahmen von den leicht beobachtbaren Regeln auftreten. Das macht die Aufgabe nicht leichter, aber es ist nicht zu ändern.

Anagramme

Eine Möglichkeit ist es, dass Anagramme notiert wurden, also Umstellungen der Buchstaben des Textes.

Zum Beginn der Neuzeit haben Forscher immer wieder ihre Entdeckungen und Aussagen in Form von Anagrammen mitgeteilt, um einerseits im Nachhinein belegen zu können, dass sie die jeweiligen Entdeckungen wirklich gemacht haben, ohne auf der anderen Seite ihre Entdeckung oder Aussage frühzeitig mitteilen zu müssen.

Hierzu nur zwei Beispiele aus der Geschichte:

Als Galileo Galilei sein Teleskop auf die Venus richtete, stellte er fest, dass die Venus sichelförmig erscheint und Phasen vergleichbar zum Erdmond aufweist. Dies formulierte er in den Worten »Cynthiae figuras aemulator mater amorum« (Die Mutter der Liebe [Venus] ahmt die Erscheinung Cynthias [Mondgöttin] nach). Diese Entdeckung teilte er in Form eines Anagrammes als »Haec immatura a me iam frustra leguntur oy« mit.

Christiaan Huygens entdeckte die wirkliche Gestalt des Ringsystemes um Saturn, nachdem wegen der ungenügenden Optik früher Teleskope allerlei Spekulationen eines »Planeten mit Henkeln« vertreten wurden. Aber sein Postulat »Annulo cingitur, tenui plano, nusquam cohaerente, ad ecliptiam inclinato« (Er ist von einem Ring umgeben, dünn und flach, nirgends an ihn gebunden, geneigt gegen die Ekliptik) teilte er ebenfalls in Form eines Anagrammes mit. Allerdings machte sich Huygens nicht die Mühe, den Eindruck eines Textes zu erwecken, sondern sortierte einfach die Buchstaben seiner Aussage alphabetisch.

Frühneuzeitliche Hashfunktion

Es handelt sich bei diesen Anagrammen ebenfalls um eine Form der Kryptografie, und sogar um eine recht modern*** anmutende Form der Kryptografie, nämlich um ein Einwegverfahren. Das Ziel dieser Kryptografie ist es nicht, einen Text vom Sender zum Empfänger zu befördern, ohne dass dieser Text während seiner Beförderung von einem Dritten gelesen werden könnte, sondern um im Nachhinein belegen zu können, dass man zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit im Besitz dieses Textes war, ohne diesen Text verfrüht offenbaren zu müssen. Eine Entschlüsselung ist bei dieser Anwendung unerwünscht, und das (nicht nur) von Galilei und Huygens angewendete Umstellen der Buchstaben macht es (für damalige technische Möglichkeiten) fast unmöglich, den ursprünglichen Text zu ermitteln. Der Prioritätsanspruch auf die mitgeteilten Entdeckungen lässt sich hingegen sehr leicht mit dem ursprünglichen Text belegen.

Zurück zum Voynich-Manuskript

Was hat das mit dem Voynich-Manuskript zu tun?

Das Manuskript könnte ebenfalls eine Notation in Anagrammen sein. Anders als Galilei und Huygens könnte der Autor des Manuskriptes die Zeichen der einzelnen Wörter (oder ähnlicher Einheiten) seines Textes auf eine bestimmte Weise sortiert haben, um dann die Wörter in den einzelnen Zeilen noch einmal nach einem schwer durchschaubaren Verfahren zu sortieren. Wenn er dabei einen Fehler beim Sortieren machte, ließ er diesen Fehler einfach stehen und brachte auf diese Weise das Nebeneinander von verwirrenden Unregelmäßigkeiten bei einem sonst außerordentlich hohen Maß an Ordnung im Manuskripte hervor.

Eine solche »Verschlüsselung« hätte sich mit den verfügbaren Techniken des späten Mittelalters durchführen lassen. Und jeder Versuch einer Entschlüsselung wäre zum Scheitern verurteilt. abelnrsu ads aikmnprstu bbeilt efru eimmr. aell afll chiiklrw der dnu eehmu ffghlnnoossu ist ist mnosstu. ads ceehnos chim eeikn efru egllnorstuv ist. Wer mir das nicht glaubt, versuche sich an einem kurzen, deutschen Text, dessen Autor bekannt und dessen Kontext völlig klar ist… 😉

Entwarnung!

Wahrscheinlich ist das Voynich-Manuskript nicht auf diese hoffnungslose Weise verschlüsselt, da es sinnlos wäre.

Die bloße Textmenge spricht dagegen, dass hier jemand durch Bildung eines Anagrammes seinen wissenschaftlichen Prioritätsanspruch dokumentieren wollte. Hierfür hätte es keiner ausführlichen Darlegung bedurft, sondern eine kurze Zusammenfassung des erkannten Neuen in eine Kernaussage hätte genügt. Auch ist die eben von mir beschriebene Form des Schreibens in Anagrammen nicht geeignet, persönliche Notizen so niederzuschreiben, dass diese wenigstens noch für den Autor lesbar bleiben.

Doch das stärkste Argument gegen die Möglichkeit, dass das Voynich-Manuskript in Anagrammen geschrieben sein könnte, ist die zusätzliche Verwendung eines unüblichen und einmaligen Schriftsystemes. Schon die Verwendung von Anagrammen hätte völlig hingereicht, den Text unlesbar zu machen; die Erfindung eines eigenen Schriftsystems als zusätzliche Schicht der Verschlüsselung wäre hier ein übergroßer und unnützer Aufwand gewesen, den der Autor wohl vermieden hätte.

Was verbleibt?

Es bleibt aber die Tatsache, dass die »Wörter« im Manuskripte in einer Weise gebildet sind, die auf eine feste Reihenfolge bestimmter Glyphen und Glyphenfolgen in einem Wort hindeutet, dass also ein Teil des Zeichenvorrates im »Worte« sortiert zu sein scheint. Andere Glyphen und Glyphenfolgen erscheinen hingegen mit recht komplexen Mustern innerhalb der »Wörter« des »Textes«, dies gilt vor allem für »ee«, »o«, »y«, etwas weniger für »d«, »s« und die Gallows.

Und diese Beobachtung ist einer genaueren Untersuchung wert – denn sie muss entweder ein Artefakt der Verschlüsselung oder eine feste Konvention für das Einfügen von Leerzeichen in den »Text« sein. Ersteres wäre natürlich hilfreicher als letzteres…

Anmerkungen

* Wie immer verwende ich hier zur Bezeichnung der Glyphen EVA, obwohl ich mir nicht mehr sicher bin, dass das angesichts der in meinen Augen sehr verschiedenen »sh«-Glyphen im Manuskript eine gute Wahl für tiefere Analysen ist.

** Wer mit einem Computerprogramm und einer Transkription die Zeilenstrukturen untersucht, sollte darauf achten, dass er es mit Zeilen zu tun hat, dass also keine Diagramme mit kreisförmigen Umschriften in diese Analyse eingehen, da hier der Anfang und das Ende der »Lesung« oft willkürlich gewählt ist. Auch die »Labels« und »Titel« sollten nicht als Zeilen mit einem Wort betrachtet, sondern vermieden werden. Entsprechende Angaben im Locator der transkribierten Texte sind also auszuwerten. Ich selbst bin mehrfach eher naiv an die Transkriptionen herangegangen und habe mich über die Ergebnisse gewundert, es ist also ein leicht zu machender Fehler.

*** Heute werden – vor allem bei vernetzten Computersystemen – zu diesem Zweck Hashfunktionen verwendet, um die Integrität der Daten sicher zu stellen, ohne hierzu Daten doppelt übertragen zu müssen. Ebenfalls werden Passwörter mit einer solchen Einwegverschlüsselung chiffriert und gespeichert, um sie gegen die Eingabe bei einer Anmeldung abgleichen zu können, ohne dass ein Passwort im Klartext auf einen möglicherweise angreifbaren Computer gespeichert werden muss. Auch hier ist die »Verschlüsselung« vergleichsweise einfach, die »Entschlüsselung«, also die Wiederherstellung der Daten, hingegen hoffnungslos schwierig.

Thema: Spekulation | Kommentare (4) | Autor:

The VBI-BSE

Dienstag, 7. Juli 2009 6:15

BSE is an abbreviation sometimes used in germany. It means »bad simple english«, but »BSE« also means the »mad cow disease«. It is the english I speak and write, and it is kind of sick. But it is not as sick as the version of my german post translated by Google automatically so many readers red. English isn’t an international language. Bad english is.

And don’t tell me that the Google encryption translation was funnier than my jokes…

This is the VBI-BSE, The Voynich Bullshit Index in English

It is a simple checklist helping you to rate possibly revolutionary theories about the autor, origin, background, language or meaning of the Voynich manuscript. The resulting score, the VBI, is correlated positively to the amount of bullshit in the theory.

What is your VBI?

10 points – as a »start-up capital« for everyone who spends more than a week working on the »damned manuscript« for completly uncomprehensible reasons.

2 extra points for each additional year spent in the completely hopeless attempt to read the manuscript.

3 points for each historical declaration in the theory which contradicts the few surely known facts.

3 points for each declaration which is unfalsifyable and therefore lacks the possibility of a review.

3 points for each plant, nymph or star constellation in the illustrations, which is identified by simple visual inspection and became part of the theory.

3 points for each assumption about the author, based on similarities of his handwriting style with the apperance of glyphs in the Voynich manuscript.

4 points for the idea that a appropiate key for decipherment is contained in the manuscript itself.

4 points for each conclusion made on results of statistical analysis in words and glyphs, which is just above the limit of statistical significance.

5 points for each internal contradiction in the theory.

5 points for each assumption about an exotic technology, religion, science, esoteric or culture of drug use in the Middle Ages, which is thought to be the background of the manuscript, but is completely unknown from any other sources.

8 points for each reference to extinct languages of Europe without extensive written material left to us.

8 points for each reference to a religion, culture or nation in Europe which left no other sign of its former existence than the Voynich manuscript.

8 points for each attempt to interpret the sequence of glyphs as a directly written language ingnoring the known inner-word, inner-line and inner-page structures of the »text«.

9 points for each identification of a place or building on page f85v2.

9 extra points for the statement of already been there and being convinced by looking at that this place or building that it is really drawn on that page.

10 points for each disclosure of already known structures in one’s theory, in particular for the disclosure of the differences between the Currier languages, the high degree of redundancey in the transcribed sequence of glyphs or the strange tendency of similar formed »words« to occur at certain locations.

10 points for each reference to alchemy in the explanation of a manuscript which does not contain a common graphical alchemical metaphor. The same applies to Freemasonry.

12 points for each attempt to interpret a text, which is obviously not a direct written language with the methods of linguistics.

12 extra points for each attempt of a linguistic interpretion by people whithout scientific training in linguistics.

13 points for each attempt to fold the manuscript – not to create enjoyable paper flyers and to play with them, but to read it better this way.

13 extra points if the gallows a not seen as characters in this attempt, but as iconic symbols showing the way the parchment has to be folded – but not being able to say how the manuscript was encrypted without visible signs of folding and why the enigmatic structures of the manuscript are generated this way.

15 points for each assumption of a non-European language while ignoring the european-style illustrations and the similarity of the script to European italic hands of the early modern period.

20 points for each assumption of a more than needed complicated encryption process, which requires more than three intermediate steps to convert the plaintext to the encrypted text. The same number of points for the assumption of tools, which are more difficult to make than the manuscript was to write.

23 points for each legend, which is taken literally as historical fact and forms the base of the theory. The same applies to the biblical legends.

23 extra points for each reference to Atlantis, Troy, Egypt, Ezekiel, Nostradamus, the Ark or the TV series Star Trek.

23 golden extra points for taking books of Erich von Däniken as source.

25 points if the theory is based on characteristics of the manuscript only visible in strong magnification.

25 points for the assumption of a code with such a high level of ambigousity, that the »decryption« process can read nearly everything in every language in the manuscript.

30 points for the unfalsifiable postulate, that the Voynich manuscript is a meaningless sequence of glyphs constructed with high effort, and therefore, that every further research is just a waste of time.

30 extra points if this unfalsifiable postulate is called science, but the method to create a great amount of meaningless Voynich-like text is disclosed, so that nobody will be able to do some comparisions with the real manuscript.

30 golden extra points if the Scientific American prints that funny stuff.

35 points for the directly or indirectly expressed point of view that a theory must be true because no one of the critics is able to prove it is false.

40 points for eace reference to UFOs, aliens, spirit beings, spiritualism or a hollow Earth.

45 points if a theory on the Voynich manuscript is bundled with the marketing of »alternative medicines« or expensive courses to get skills of spiritual ability.

50 points if someone is able to read the manuscript immediately without any kind of analysis or all the other funny trouble normal researchers have, but can teach this magic ability to noone else in a way, that the pupil is able to read the manuscript and reads it as a fairly consistent text.

50 extra points if this magic kind of literality is connected to neo-fascist ideologies.

50 golden extra points for trying to sell a book based on this enviable ability.

80 points for one’s statement, that he can read the Voynich manuscript easily, because he was the author of the manuscript in his earlier life.

90 extra points if that reader and reborn author of the Voynich manuscript was Leonardo da Vinci, Johannes Kepler, Charles the Great, the Prophet Mohammed or Jesus Christ in his earlier life.

And 100 golden extra points if that Voynich manuscript author and reader even does not need reincarnation as an explanation.

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